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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Wie Zahlen uns in die Irre führen
Wir schreiben das Jahr 1854. Zwischen Russland und den Verbündeten England, Frankreich und dem Osmanischen Reich herrscht Krieg. Hauptschauplatz ist die russische Krim. Die Lazarette auf der Halbinsel sind völlig überfüllt, überall liegen Exkremente, das Ungeziefer kriecht über die Feldbetten, auf denen unzählige verwundete Soldaten ihr Leben aushauchen. In dieser Umgebung sollte die britische Krankenschwester Florence Nightingale zu unverhoffter Berühmtheit gelangen.
Nightingale erkannte, dass die katastrophalen Zustände in den Lazaretten für den Tod vieler Soldaten verantwortlich waren. Also begann sie sich bei der Regierung für bessere Hygienestandards einzusetzen. Als die sanitären Missstände beseitigt waren, sank die Sterberate und Nightingale kehrte als Heldin nach England zurück, wo sie ihre Mission fortsetzte.
Schon in ihrer Kindheit war Nightingale von Zahlen fasziniert gewesen. Nun wollte sie die Überzeugungskraft der Mathematik für eine gute Sache nutzen. Nach ihrer Rückkehr aus Russland erstellte sie eine Vielzahl verschiedener Statistiken, Diagramme und Grafiken zu den Todesursachen von Patienten in Krankenhäusern. Mithilfe dieser Daten verdeutlichte sie der britischen Regierung die tödlichen Folgen der schlechten Hygiene und überzeugte sie so von der Notwendigkeit sanitärer Reformen. Damit war sie eine der Ersten, die zahlenbasierte Grafiken einsetzte, um Veränderungen zu bewirken und sogar Leben zu retten.
Aber nicht nur Nightingale begeisterte sich zu ihrer Zeit für Daten und Statistiken. Die Technologie-Forscherin Meg Leta Ambrose beschreibt die gesellschaftliche und politische Zahlen-Manie des 19. Jahrhunderts als erste Big-Data-Welle der Geschichte. Zum ersten Mal begannen Regierungen, im großen Stil Daten ihrer Bürger zu sammeln.
Dabei begleiten Zahlen die Menschheit bereits seit ihren Ursprüngen. Selbst die ältesten schriftlichen Überlieferungen enthalten Zahlensymbole, Grund dafür war der Wechsel vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit. Seit die Menschen nicht mehr als Jäger und Sammler durchs Land zogen, wurden ihre Gemeinschaften und Versorgungssysteme komplexer. So ist auf einer ca. 5400 Jahre alten Tontafel aus Uruk im Irak vermerkt, dass ein gewisser Kushim über 37 Monate 30.000 Maß Gerste erhalten habe.
Weil man Zahlen nicht übersetzen muss, wurden sie über die Zeit zu einer einheitlichen Sprache. Ganz gleich, ob wir aus Japan, Deutschland oder Costa Rica kommen, die Sprache der Zahlen verstehen wir alle. So kommt es, dass wir uns heute vor allem von Prozentangaben, Statisten und Grafiken die Welt erklären lassen. Den Worten misstrauen wir wegen ihrer Subjektivität. Zahlen jedoch haftet seit eh und je ein Anschein von Objektivität an.
Zahlen bestimmen das ganze Leben. Sie beeinflussen, was wir essen oder trinken, welche Partei wir wählen und ob wir einen Kredit bekommen oder nicht. Doch auch Zahlen und Statistiken sind nicht so objektiv und unfehlbar, wie viele Menschen glauben. Die Blinks zu Der größte Bestseller aller Zeiten (2019) sind eine Warnung an alle, die Zahlen blind vertrauen, und geben eine Anleitung für den kritischen Umgang mit Statistiken und Daten.
„Zahlen sollen objektiv sein, doch mit einem Mal erkannte ich, wie sehr sie von der Persönlichkeit des Forschenden abhängen.
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