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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Der Schlüsseltext der europäischen Aufklärung
Was rechtfertigt die politische Macht, die Regierende über uns ausüben? Das ist die Frage, die Rousseau in seinem Gesellschaftsvertrag formuliert. Sie treibt uns auch noch 250 Jahre später um, vielleicht sogar mehr denn je.
Der Genfer Philosoph gibt uns im Gesellschaftsvertrag eine Antwort. Um sie zu verstehen, müssen wir noch mal zum Anfang zurückkehren: „Der Mensch ist frei geboren, und liegt doch überall in Ketten.“ Mit diesem Satz eröffnet Rousseau sein Buch. Und fasst darin einen als unerträglich empfundenen Zustand in einem Bild, das uns auf den Leib rückt: Ketten schränken uns in unserer Bewegung ein. Mehr noch: Sie schneiden uns ins Fleisch. Ihr Gewicht lastet so sehr auf uns, dass wir sie nie vergessen können. Und sie erinnern uns auch stets daran, was wir mit unserer Freiheit verloren haben.
Keine Frage, vermutlich möchte niemand in Ketten gelegt werden. Aber würden wir sie freiwillig anlegen, um einem höheren Zweck zu dienen? Oder wenn wir selbst davon profitierten? Denn weniger drastisch formuliert, geht es Rousseau um die Gesetze und Konventionen, die dem Menschen aufgezwungen werden und seine natürliche Freiheit einschränken. Diese Gesetze können sogar sinnvoll sein – wenn sie dem Regierten etwas zurückgeben, als Ausgleich für seine Unfreiheit. Aber Rousseau wusste zu seiner Zeit, dass das nur selten der Fall war. Immerhin schrieb er den Gesellschaftsvertrag gut dreißig Jahre vor der Französischen Revolution, also noch zur Zeit des monarchistischen Ancien Régime. Und damals dienten Gesetze nicht dem Wohlergehen aller – sondern dem Machterhalt derer, die ohnehin schon reich und mächtig waren. Für die meisten Menschen, die dieser Ordnung unterworfen waren, waren es tatsächlich Ketten.
Kein Wunder also, dass Rousseau damals die bestehende Ordnung hinterfragte. Also fragen wir mit ihm noch einmal: Was rechtfertigt politische Macht?
Rousseau kam auf drei Optionen:
Und genau diese dritte Option ist die Essenz von Rousseaus Gesellschaftsvertrag. Wie sie der Philosoph begründet, wirst du in den folgenden Blinks erfahren.
Der Gesellschaftsvertrag (1762) ist ein Klassiker der Politik- und Sozialtheorie. Das Buch gilt als Schlüsselwerk der Aufklärungsphilosophie sowie als Jean-Jacques Rousseaus wichtigster Text. Dabei beschäftigte den Denker eine Frage: Wie legitimiert sich politische Macht? Was gibt einer Regierung das Recht, sich über das Volk zu stellen? Kein Wunder also, dass die Schrift ihre Nachwelt prägte, von der Französischen Revolution bis zur US-amerikanischen Verfassung.
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