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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Wie künstliche Intelligenz schreibt, malt und denkt
Machen wir uns nichts vor: Computer sind in vieler Hinsicht intelligenter als wir Menschen. Sie können mehr Fakten speichern, schneller rechnen und besser planen. Und so vertrösten wir uns auf die eine Kompetenz, die wir ihnen voraushaben: unsere Kreativität.
Computer tun, was wir ihnen sagen. Sie sind nicht kreativ: Sie können keine Bücher schreiben, keine Symphonien komponieren und keine Witze erzählen. Oder etwa doch? Diese existenzialistische Frage klären wir im Laufe dieser Blinks. Dafür müssen wir aber zunächst beleuchten, was Kreativität eigentlich umfasst.
Kreativ zu sein bedeutet, etwas Neues, Überraschendes und Wertvolles zu schaffen. Der französische Maler Claude Monet schuf im frühen 20. Jahrhundert wunderschöne Gemälde mit Motiven wie Seerosen und Wasserlilien. Aber diese Bilder waren nicht nur schön, sondern bahnbrechend. Monet lasierte die Leinwand nicht mehr mit langen Pinselstrichen, sondern schichtete die Farbe mit kurzen Tupfern übereinander. Er zeigte der Welt eine völlig neue Art, die Bewegungen und Lichtreflexe des Wassers einzufangen. Dieser neue Farbauftrag inspirierte viele Künstler des aufkommenden Impressionismus und ebnete den Weg für den Übergang von der figurativen zur abstrakten Malerei.
An diesem Beispiel sehen wir, dass der Kunstbegriff dynamisch ist. Unsere Vorstellung von Kunst hat sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert. Dasselbe gilt für unsere Vorstellung von Kreativität. Heute messen wir die Kreativität einer Handlung oft daran, wie sehr sie vom Bisherigen und Bekannten abweicht.
Nehmen wir das Beispiel des österreichischen Komponisten Arnold Schönberg. Seinerzeit, im frühen 20. Jahrhundert, war die Musik tonal, also im Sinne der Dur- und Moll-Tonalität um feste Grundtöne arrangiert. Die Tonalität galt als Grundlage jeder Form von Komposition. Schönberg widersetzte sich dieser Norm, indem er atonale Musik komponierte, die nicht mehr den gängigen Regeln der Melodien, Akkorde und Harmonien gehorchte. Diese Atonalität bescherte Menschen weltweit unerwartete und nie da gewesene Hörerlebnisse.
Was verraten uns diese Beispiele über das Wesen der Kreativität? Die Kognitionsforscherin Margaret Boden unterscheidet drei Formen von Kreativität: transformative, explorative und kombinatorische Kreativität. Schönbergs Atonalität bezeichnete sie als Ausdruck transformativer Kreativität, die die bekannten Regeln einer Disziplin über Bord wirft.
Dagegen war Monet ein Beispiel für explorative Kreativität. Diese Form lotet die Grenzen des Möglichen innerhalb der Spielregeln einer Disziplin aus. Monet stellte die Seerosen noch immer figurativ dar, verwendete dafür aber eine ganz neue Art des Farbauftrags.
Die dritte Form ist die kombinatorische Kreativität. Sie meint die Fähigkeit, Strukturen zu verbinden, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Die zeitgenössische Architektin Zaha Hadid zum Beispiel überträgt ihre Leidenschaft für abstrakte Kunst auf die Gestaltung üppig geschwungener Gebäude, die statisch geradezu unmöglich scheinen. Das nach ihren Plänen erbaute Heydar Aliyev Centre im aserbaidschanischen Baku erinnert eher an eine überdimensionierte Muschelschale als an ein Gebäude.
Was verstehen wir also unter Kreativität? Sie transformiert, erforscht oder kombiniert bekannte Strukturen, um etwas Neues und Unerwartetes zu schaffen.
Monet, Schönberg und Hadid sind tolle Beispiele dafür, wie Kreativität mit unseren Erwartungen bricht. Aber Achtung: Das passiert längst nicht nur in der Kunst.
Wie kreativ ist Künstliche Intelligenz? Diese Blinks zu Der Creativity-Code (2019) beleuchten das kreative Potenzial der KI anhand ihrer Vorstöße in vormals menschliche Hoheitsgebiete wie Kunst, Musik und Literatur. Sie entführen dich auf eine spannende Reise von den Wurzeln unserer eigenen Kreativität in eine mögliche Zukunft voller kunstschaffender Computer. Aber können Maschinen wirklich kreativ sein?
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