Jeder kennt ihn und keiner mag ihn: den Zweifel. Wenn er an uns nagt, scheint uns plötzlich alles ungewiss. Es fühlt sich an, als hätten wir unseren inneren Kompass verloren: Ist das die richtige Entscheidung? Der richtige Partner? Das richtige Leben? Kann ich das überhaupt? Was bin ich wert und worin besteht der Sinn meines Lebens? Gibt es einen Gott? Schnell stellen wir alles infrage und fühlen uns zutiefst verunsichert. In den Blinks zu Den Zweifel umarmen (2019) lernst du, der Ungewissheit und dem inneren Widerstreit mit Wertschätzung zu begegnen.
Anselm Grün ist der wohl berühmteste Mönch Deutschlands. Der Benediktinerpater der Abtei Münsterschwarzach erreicht mit seinen Büchern und Vorträgen Millionen von Menschen. Seine über dreihundert Bücher zu existenziellen Themen wie Glück, Glaube, Krankheit, Altern und dem Sinn des Lebens wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und verkauften sich insgesamt über vierzehn Millionen Mal. Auch in Den Zweifel umarmen verbindet der Bestsellerautor die Welt der Psychologie mit Religion und Spiritualität.
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Start free trialJeder kennt ihn und keiner mag ihn: den Zweifel. Wenn er an uns nagt, scheint uns plötzlich alles ungewiss. Es fühlt sich an, als hätten wir unseren inneren Kompass verloren: Ist das die richtige Entscheidung? Der richtige Partner? Das richtige Leben? Kann ich das überhaupt? Was bin ich wert und worin besteht der Sinn meines Lebens? Gibt es einen Gott? Schnell stellen wir alles infrage und fühlen uns zutiefst verunsichert. In den Blinks zu Den Zweifel umarmen (2019) lernst du, der Ungewissheit und dem inneren Widerstreit mit Wertschätzung zu begegnen.
Staunend erobern wir uns das Wissen und das Wunder des Lebens. Schon Kinder löchern uns mit Fragen: Warum ist das so? Wieso machen wir das nicht anders? Weshalb darf ich dieses, aber jenes nicht? Mit einfachen Antworten lassen sie sich nicht abspeisen und führen uns damit vor Augen: Instinktiv können wir Menschen nicht einfach alles für bare Münze nehmen, was uns als gegeben vorgesetzt wird. Das Wort Zweifel kommt von „zwiefältiger Sinn“ und deutet darauf hin, dass es mehr als nur einen Blickwinkel auf die vermeintliche Wahrheit gibt. Und so definiert der Duden das Wort als „Ungewissheit bei zweifacher Möglichkeit“.
Es verstieße gegen die Würde des menschlichen Geistes, alles einfach hinzunehmen und nur eine Seite der Medaille zu betrachten. Der Zweifel und das Denken sind untrennbar miteinander verbunden. Zwar kann der Zweifel den Inhalt des Denkens infrage stellen, nicht aber das Denken an sich. Er treibt uns an, mehr über das Leben und die Welt zu erfahren. Schon der mittelalterliche Philosoph und Theologe Petrus Abaelardus entwickelte eine Methode, um durch den Zweifel hindurch das zu erkennen, was Substanz hat, was man glauben kann. Es ist die Methode des „Sic et Non“, also des Ja und Nein, und meint das Abwägen.
Man nennt das den methodischen Zweifel, ohne den es kein Lernen gäbe. Er ist nicht nur der Motor der Philosophie, sondern auch der Naturwissenschaft und unseres Denkens an sich. Der Zweifel ist niemals satt. So wird auch der Forscher immer wieder neu das bisher Erreichte infrage stellen, um tiefer in die Materie vorzudringen, um besser zu verstehen, um die Wirklichkeit noch weiter zu ergründen.
Dieser methodische Zweifel, der uns zu mehr Wissen verhilft, unterscheidet sich vom moralischen Zweifel, der sittliche Maßstäbe infrage stellt. Und dann gibt es noch den existenziellen Zweifel, der den Sinn und das Ziel des Lebens bezweifelt. Dieser Zweifel an existenzieller Bedeutsamkeit lässt sich schließlich vom sogenannten absoluten Zweifel unterscheiden, der alles und jeden infrage stellt. Diese letzte Form des Zweifels lähmt uns und bringt uns deshalb nicht so voran, wie es beispielsweise der methodische Zweifel tut.