In der Corona-Krise forderten viele Menschen einen Wandel: Deutschland müsse digitaler, innovativer und menschlicher werden. Aber wie kann das konkret aussehen? In Das Neue Land (2020) hält Verena Pausder eine aufrüttelnde Rede, in der sie erklärt, wie wir unseren gesellschaftlichen Wohlstand auch in der Ära des Digitalkapitalismus sichern können.
Verena Pausder ist Expertin für digitale Bildung, Gründerin der Agentur Fox & Sheep und den HABA Digitalwerkstätten. Sie engagiert sich besonders für die deutsche Start-up-Szene und wurde vom US-Magazin Forbes in die Top 50 der „Women in Tech“ aufgenommen. Ihr Buch Das Neue Land steht auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurde als Unternehmerbuch des Jahres 2020 ausgezeichnet
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Start free trialIn der Corona-Krise forderten viele Menschen einen Wandel: Deutschland müsse digitaler, innovativer und menschlicher werden. Aber wie kann das konkret aussehen? In Das Neue Land (2020) hält Verena Pausder eine aufrüttelnde Rede, in der sie erklärt, wie wir unseren gesellschaftlichen Wohlstand auch in der Ära des Digitalkapitalismus sichern können.
Schülerinnen, die ihren Lehrern still im Frontalunterricht folgen, die zu Hause allein über einem Berg von Büchern sitzen, weil die Lernpläne so vollgepackt sind – diese Szenen gehören in den Schulen des Neuen Lands der Vergangenheit an.
Geht es nach Verena Pausder, so muss das Curriculum in den Schulen der Zukunft entschlackt werden. Lehrerinnen und Schüler haben mehr Zeit für Projektarbeiten. Und statt Seite für Seite den Lehrplan abzuarbeiten, findet Wissensvermittlung in ihrer Vorstellung kreativer, spielerischer – und vor allem digitaler statt.
Wer den Unterricht der Zukunft besucht, erlebt Schülerinnen, die im Geschichtsunterricht einen Podcast über die Wiedervereinigung aufnehmen, im Sachkundeunterricht ein E-Book über Ozeane schreiben und als fächerübergreifendes Projekt einen Videokanal für ihre eigene Nachrichtensendung führen.
In welchem Fach etwas unterrichtet wird, ist nicht mehr so wichtig. Vielmehr geht es darum, Kindern Zukunftskompetenzen wie kritisches Denken, Teamfähigkeit, Entscheidungsfreude und Problemlösungskompetenzen zu vermitteln.
Und weil Medienkompetenz eine der wichtigsten Zukunftskompetenzen ist, lernen Schüler einmal in der Woche von zu Hause aus in digitalen Lernräumen. Digitales und analoges Lernen wechseln sich ab und alte Inhalte werden um Neue ergänzt.
Ein Beispiel hierfür ist der Lateinunterricht. Ja, Latein schult das logische Denken, doch das tut Programmieren ebenfalls. Darum gehört es im Neuen Land ganz selbstverständlich zum Schulalltag. Nicht jeder Schüler muss lernen, Code zu schreiben, aber sie alle bekommen ein Grundverständnis davon, was das Programmieren ausmacht. So können Grundschulkinder beispielsweise als Übung einen ihrer Mitschüler zum Roboter ernennen und ihn mithilfe von Befehlen durch den Raum lenken. „Links, geradeaus, rechts.“ Ihre Anweisungen funktionieren auf die gleiche Weise wie der Code, der die digitalen Anwendungen und Apps steuert, die sie in ihrem Alltag nutzen.
Was hindert Schulen bislang daran, digitaler zu werden? Was in den meisten Fällen fehlt, ist die nötige Infrastruktur. In Zukunft ist schnelles WLAN auf dem Schulgelände nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Die kostengünstige Lösung hierfür ist eine Systemadministratoren-Allianz. Unternehmen ab einer gewissen Größe können zudem freiwillig an einem Tag im Monat einen IT-Mitarbeiter an Schulen verleihen. Dieser hilft dann den Lehrern bei technischen Problemen, beantwortet Fragen und sorgt dafür, dass Schulen ohne große Investitionen mehr IT-Kompetenz aufbauen.