Viele unserer Probleme wurzeln in unseren Kindheitserfahrungen. Deshalb ist es wichtig, zu verstehen, warum wir in bestimmten Situationen so und nicht anders reagieren. Stephanie Stahl erklärt diese Zusammenhänge und zeigt Methoden auf, die uns dabei helfen, unbewusste Denk- und Verhaltensweisen zu erkennen und zu überwinden.
Stefanie Stahl arbeitet als freie Diplom-Psychologin in eigener Praxis in Trier. Sie befasst sich vorwiegend mit den Themen Bindungsängste und Stärkung des Selbstwertgefühls, zu denen sie auch Seminare hält. Als Autorin hat sie zahlreiche erfolgreiche Bücher verfasst wie Jein! oder Leben kann auch einfach sein.
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Start free trialViele unserer Probleme wurzeln in unseren Kindheitserfahrungen. Deshalb ist es wichtig, zu verstehen, warum wir in bestimmten Situationen so und nicht anders reagieren. Stephanie Stahl erklärt diese Zusammenhänge und zeigt Methoden auf, die uns dabei helfen, unbewusste Denk- und Verhaltensweisen zu erkennen und zu überwinden.
Jeder Mensch sehnt sich nach einem Ort, an dem er sich geborgen und willkommen fühlt, wo er ganz er selbst sein darf und sich entspannen kann. Im Idealfall ist das eigene Elternhaus ein solcher Ort. Nicht wenige Menschen machen in ihrer Kindheit aber auch negative, manchmal sogar traumatische Erfahrungen.
Die Summe all unserer Kindheitserfahrungen, positiver wie negativer, nennen Psychologen das innere Kind. Dieses innere Kind hat entscheidenden Einfluss auf unser Wesen und ganz besonders auf unser Selbstwertgefühl. Deutlich sichtbar wird diese Prägung in bestimmten Verhaltensweisen. Kinder, deren Wünsche von den Eltern nie ernst genommen wurden, reagieren als Erwachsene oft stark enttäuscht oder sogar mit extremer Wut, wenn ihre Bedürfnisse missachtet werden. Wer es den Eltern hingegen nie recht machen konnte, reagiert später mitunter sehr empfindlich auf Kritik.
Diese Vorgänge laufen nicht bewusst ab. Vielmehr ist das innere Kind Teil unseres Unterbewusstseins, von wo es enormen Einfluss auf unser Verhalten hat: Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Unterbewusstsein immerhin bis zu 90% unseres Handelns steuert.
Wie bei einer Schallplatte, in die die Tonspur geritzt ist, wird auch unser Unterbewusstsein mit jeder gemachten Erfahrung geprägt. Kommen wir in ähnliche Situationen, werden die gleichen Gefühls- und Verhaltensprogramme immer wieder abgespielt. Das beste Beispiel dafür ist unser Bauchgefühl. Betreten wir z.B. einen dunklen Keller, überkommt uns automatisch ein mulmiges Gefühl, ausgelöst durch unseren Überlebensinstinkt. Genau so wirken die Erfahrungen aus der Kindheit. Hockt der Partner z.B. wieder zu lange im Büro und ruft nicht an, so tritt vielleicht ganz plötzlich die Enttäuschung über den Vater zutage, der früher oft keine Zeit hatte. Mit der Erinnerung werden auch die dazugehörigen Gefühle reaktiviert und wir reagieren entsprechend gekränkt.
Auf diese Weise prägen uns Erfahrungen, die wir in der Kindheit gemacht haben, das ganze Leben. Wenn wir es schaffen wollen, die alten Muster abzulegen und neue, konstruktive Verhaltensweisen zu entwickeln, müssen wir uns mit unserem inneren Kind auseinandersetzen. Aber dafür müssen wir es zunächst kennenlernen und erst einmal verstehen, woher die Konflikte stammen, die uns zu schaffen machen.