Laute Geräusche, fremde Menschen, Veränderungen im Tagesablauf – manche Kinder reagieren von Geburt an sensibler auf ihre Umwelt als andere. Sie weinen schneller, machen sich mehr Sorgen, sind nachdenklicher. Die Blinks zu Das hochsensible Kind (2008) von Elaine Aron erklären, woran Eltern erkennen, ob ihr Kind hochsensibel ist, und worauf sie bei der Erziehung achten sollten.
Dr. Elaine Aron ist eine US-amerikanische Psychologin und Pionierin in der Hochsensibilitätsforschung. 1996 erschien ihr Buch Sind Sie hochsensibel?, das heute als Standardwerk dieses Forschungszweiges gilt. Es wurde mehr als eine Million Mal verkauft und in über siebzig Sprachen übersetzt. Aron lebt in San Francisco und New York. Sie forscht an der State University New York und führt eine eigene Praxis für Psychotherapie. Sie ist selbst hochsensibel und hat einen hochsensiblen Sohn.
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Egal ob bei Elefanten, Rehen oder sogar Fruchtfliegen – bei den meisten Tierarten finden sich zwei Persönlichkeitstypen. Es gibt die Forschen, die schnell vorpreschen und sich ihre Beute schnappen, ohne der Umwelt große Beachtung zu schenken. Und es gibt die Vorsichtigen, die erst einmal am Rande der Lichtung stehen bleiben und ihre Umgebung prüfen. Auch beim Menschen finden sich diese beiden Persönlichkeitstypen.
Hochsensibilität ist die angeborene Neigung, die eigene Umgebung deutlicher wahrzunehmen und intensiver über sie nachzudenken. Hochsensible Menschen sind meist mitfühlender, intuitiver, kreativer und aufmerksamer. Sie registrieren kleinste Details und Veränderungen in ihrer Umgebung oder an ihren Mitmenschen und bemerken, wenn es anderen schlecht geht. Ihr Gehirn verarbeitet Informationen gründlicher, aber auch ihr Immunsystem und ihre Reflexe reagieren empfindsamer. Oft fühlen sie sich deswegen von äußeren Reizen oder Emotionen überwältigt.
Fünfzehn bis zwanzig Prozent aller Menschen sind hochsensibel. Das ist aus Perspektive der Evolutionsbiologie ein viel zu großer Prozentsatz, als dass es sich um einen „Fehler“ handeln könnte. Einen Fehler hätte die Evolution längst behoben. Hochsensibilität ist eine Normvariante, die sowohl bei Tieren als auch bei Menschen vorkommt. Aus gutem Grund.
Stell dir zwei Rehe vor, die am Rand einer Lichtung stehen, auf der sie besonders appetitliches Grün entdeckt haben. Ein nicht-hochsensibles Reh springt schnell auf die Mahlzeit zu, während das andere abwartet, ob nicht ein Raubtier lauert. Hat das erste Reh recht und es besteht keine Gefahr, bleibt für das zweite Reh kaum etwas zu äsen übrig. Liegt aber das zweite Reh richtig, kommt es dank seiner Vorsicht wahrscheinlich mit dem Leben davon, während sein forscher Artgenosse dem Angreifer zum Opfer fällt. Da in der Natur beide Fälle vorkommen, sichern die unterschiedlichen Temperamente das Überleben der Spezies.
Nun geht es bei uns Menschen im Alltag nicht mehr ums nackte Überleben. Aber auch bei uns haben beide Persönlichkeitstypen ihre Berechtigung. Sie haben bis heute überlebt, weil sie für die Menschheit als Ganzes Sinn ergeben.
Auf den ersten Blick haben es hochsensible Kinder oftmals schwerer als forschere Gleichaltrige. Ob ihre Hochsensibilität für sie zum Nachteil wird, hängt aber maßgeblich von der Erziehung der Eltern ab.