Das Guantanamo-Tagebuch (2015) bietet Einblick in eine Welt, die den Augen der Öffentlichkeit bisher weitestgehend verborgen blieb: Mit welchen Methoden geht man dort vor? Die Blinks dazu erklären es: Sie erzählen das Schicksal eines Menschen, der immer wieder seine Unschuld betonte und trotzdem mehr als zehn Jahre in dem berüchtigten US-amerikanischen Foltergefängnis in Einzelhaft saß.
Mohamedou Ould Slahi ist ein mauretanischer Elektroingenieur. Er studierte in Deutschland und hatte in den späten Achtzigerjahren Kontakt zu al-Qaida. Jedoch bestreitet er, je an der Planung und Ausführung von Terroranschlägen beteiligt gewesen zu sein.
Larry Siems ist Herausgeber und Menschenrechtsaktivist.
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Start free trialDas Guantanamo-Tagebuch (2015) bietet Einblick in eine Welt, die den Augen der Öffentlichkeit bisher weitestgehend verborgen blieb: Mit welchen Methoden geht man dort vor? Die Blinks dazu erklären es: Sie erzählen das Schicksal eines Menschen, der immer wieder seine Unschuld betonte und trotzdem mehr als zehn Jahre in dem berüchtigten US-amerikanischen Foltergefängnis in Einzelhaft saß.
Mohamedou Ould Slahi wurde 1970 als das neunte von zwölf Kindern in Mauretanien in Nordwest-Afrika geboren. Sein Vater war ein Kamelhändler und die Familie lebte nomadisch. Bald nach Mohamedous Geburt zog die Familie in die mauretanische Hauptstadt Noukachott.
Mohamedou war ein gelehriges und kluges Kind. In der Schule war er so gut, dass er mit 18 Jahren ein Stipendium erhielt. Damit konnte er nach Deutschland reisen: Dort nahm er ein Elektrotechnik-Studium an der Universität in Duisburg auf.
1991, im Alter von 21 Jahren, schloss er sich al-Qaida an, um in Afghanistan gegen die sowjetische Besatzung zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt war al-Qaida aber noch nicht die Terrororganisation, wie man sie heute kennt. Sie war ein Verband von muslimischen Kämpfern in Afghanistan, der vom Westen, insbesondere auch von den USA, unterstützt wurde. Kurz darauf brach die Sowjetunion zusammen. Die Mudschahedin-Gruppen, die in Afghanistan gekämpft hatten, wandten sich nun gegeneinander. Und so entschied sich Mohamedou, nach Deutschland zurückzukehren. Seine Verbindung zu al-Qaida sei damit beendet gewesen, beteuert Mohamedou.
Er schloss sein Studium ab, heiratete und lebte einige Jahre in Deutschland. Als seine Aufenthaltsgenehmigung im Jahr 1999 ablief, bewarb er sich erfolgreich um eine kanadische Arbeitserlaubnis. Kurz darauf zog er nach Montreal. Dort besuchte er dieselbe Moschee wie ein al-Qaida-Mitglied, das kurz darauf verhaftet wurde: Den algerischen Einwanderer Ahmed Ressam nahm der kanadische Geheimdienst im Dezember 1999 fest.
Bei der Vernehmung Ressams fanden die Behörden heraus, dass er an der Planung eines terroristischen Anschlags beteiligt war. Im Rahmen des sogenannten Millennium Plot sollten gleichzeitig der Flughafen von Los Angeles, einige religiöse Orte in Israel sowie ein Hotel in der jordanischen Hauptstadt Amman bombardiert werden.
Während der Aufklärung dieses Anschlags wurde in den ersten Monaten des Jahres 2000 die gesamte Einwanderer-Szene in Montreal vernommen, auch Mohamedou Ould Slahi. Ihm ließ sich jedoch keine Beteiligung nachweisen. Und es gab auch keine Hinweise darauf, dass er Ressam überhaupt kannte.