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Blink 3 of 8 - The 5 AM Club
by Robin Sharma
Was die Wissenschaft darüber weiß und warum es uns so gut tut
Um über das Gehen als Fortbewegung zu sprechen, müssen wir ein bisschen weiter ausholen. Fangen wir mal mit einem anderen Lebewesen an: der einfachen Seescheide.
In ihren frühen Entwicklungsstadien flitzt eine junge Seescheide auf der Suche nach Nahrung in den Felsbecken der Meere auf und ab. Um diese Bewegung überhaupt möglich zu machen, entwickelt sie folgendes: ein Auge, ein Gehirn und ein Rückenmark.
Doch irgendwann macht jede Seescheide eine riesige Veränderung durch: Sie entscheidet sich für einen Felsen, klammert sich daran fest – und bewegt sich nie wieder. Sie sitzt da fest, an Ort und Stelle. Und am Ende verspeist sie alles. Ja, richtig. Sie isst ihr Gehirn, ihr Auge und ihr Rückenmark. Und warum? Naja, sie hat dafür ganz einfach keine Verwendung mehr.
Aber warum erzählen wir dir das eigentlich? Weil die Seescheide uns folgende einfache Lektion erteilt: Wenn du dich nicht bewegst, kannst du im wahrsten Sinne des Wortes genauso gut dein Gehirn aufessen.
Gut, Menschen sind natürlich nicht ganz dasselbe wie Seescheiden. Aber die beiden Spezies sind sich näher, als du vielleicht glaubst. Wie so oft bei Meeresbewohnern und Säugetieren, die an Land leben.
Entwicklungsbiologen haben kürzlich die Gene von zwei scheinbar völlig unterschiedlichen Arten verglichen. Die Gene von einem kleinen Rochen und die Gene einer Maus. Dabei stellte sich heraus, dass beide viele Gene teilen, die für die Fortbewegung von Bedeutung sind. Die gemeinsamen Gene steuern die Wirbelsäule, die Anordnung der Gliedmaßen oder Flossen und die nahegelegenen Muskeln und Nerven. Die Forschung hat außerdem bewiesen, dass das genetische Material, das mit dem Bewegungsablauf des Laufens zu tun hat, in der Evolutionsgeschichte so weit zurückreicht, dass es sich hauptsächlich unter Wasser entwickelt hat.
Aber gehen wir wieder weg vom Ozean und zurück auf den Boden der Tatsachen. Obwohl wir so viel mit unseren Vorfahren gemeinsam haben, ist und bleibt das menschliche Gehen einzigartig. Selbst Affen, unsere nächsten Verwandten, benutzen zur Fortbewegung in der Regel alle vier Gliedmaßen. Also warum haben wir einen aufrechten Gang entwickelt? Tja, unsere Methode, auf zwei Beinen zu gehen, ist einfach besonders effizient. Wir können größere Entfernungen zurücklegen und dabei praktischerweise noch zusätzlich Kinder, Waffen oder Nahrung transportieren.
Der Nachteil: Das Gehen auf zwei Beinen ist anstrengend. Und schwer zu lernen. Ein kleines Kind, das gehen lernt, macht pro Stunde durchschnittlich 2.368 Schritte – und fällt dabei etwa 17 Mal auf die Nase.
Dass wir Menschen diese komplexe Aufgabe überhaupt meistern, haben wir unserem Hirn zu verdanken. Roboter beißen sich bis heute noch an der Kunst die Zähne aus, genau wie ein Mensch zu laufen. Eine Sache, die unser Hirn besonders gut kann, ist nämlich das Gleichgewicht zu halten. Es führt ständig Berechnungen durch, um unsere Position zu kalibrieren. Dabei versucht es, die Linie zwischen Augenwinkel und Gehörgang immer parallel zum Boden zu halten. Oder anders gesagt: Gehen sieht einfach aus, erfordert aber einiges an Gehirnleistung.
Das Rückenmark kontrolliert dabei die zentralen Mustergeneratoren, die für die rhythmischen Muster im Körper zuständig sind. Diese Rhythmik brauchen wir zum Beispiel für Atmung oder Herzschlag – aber eben auch für unseren aufrechten Gang. Das Rückenmark ist und bleibt also wichtig. Du erinnerst dich: Die erwachsene Seescheide frisst ihr eigenes Rückenmark, sobald sie sich an seinem Felsen festgesaugt hat. Wir Menschen nutzen Rückenmark und Hirn, um uns gehend durch die Welt zu bewegen und nicht das ganze Leben an einem Felsen kleben zu müssen.
Das Glück des Gehens (2019) untersucht die Wissenschaft hinter einer der wichtigsten Fähigkeiten, die uns als menschliche Wesen definieren: Der aufrechte Gang. Regelmäßiges Gehen fördert deine körperliche und geistige Gesundheit - und macht dich gleichzeitig kreativer und sozialer.
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