Das Gen erzählt die faszinierende Geschichte unserer Genforschung. Von Darwin bis hin zum Humangenomprojekt und den heutigen medizinischen Möglichkeiten zeigen diese Blinks, was wir über unsere Gene wissen und was das für unser Verständnis des Lebens selbst bedeutet.
Siddhartha Mukherjee ist ein indisch-amerikanischer Arzt, Genetiker und Autor, der außerdem als Forscher und Stammzellbiologe aktiv ist. Er ist Assistenzprofessor für Medizin an der Columbia-Universität in New York und hat schon mehrere Bücher geschrieben, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Sein Buch Der König aller Krankheiten (auch als Blinks verfügbar) hat 2011 den Pulitzer-Preis gewonnen.
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Start free trialDas Gen erzählt die faszinierende Geschichte unserer Genforschung. Von Darwin bis hin zum Humangenomprojekt und den heutigen medizinischen Möglichkeiten zeigen diese Blinks, was wir über unsere Gene wissen und was das für unser Verständnis des Lebens selbst bedeutet.
Heute lernt jedes Kind die Grundlagen der Genetik in der Schule. Aber seit wann sind diese Informationen der Wissenschaft eigentlich bekannt?
Eine entscheidende Rolle bei ihrer Entdeckung spielte der Botaniker Gregor Johann Mendel, der 1864 herausfand, wie die Vererbung bei Erbsenpflanzen funktioniert. Er erkannte, dass sich bestimmte Eigenschaften bei einer Kreuzung nicht vermischen, sondern intakt bleiben. Wenn er z.B. eine großwüchsige Pflanze mit einer kleinwüchsigen kreuzte, kamen dabei keine mittelgroßen Pflanzen heraus, sondern nur große. Die Großwüchsigkeit ist also die dominante Eigenschaft und scheint die Kleinwüchsigkeit in der nächsten Generation einfach auszuradieren.
Daraus schlussfolgerte Mendel, dass die Information über die Größe der Pflanze an die Nachkommen als unteilbare Einheit übergeben werden muss: Er hatte das „Atom“ der Vererbung gefunden, das später den Namen Gen bekam.
Darwin hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seine Schrift Über die Entstehung der Arten veröffentlicht, in der er seine Theorie der Evolution vorstellte: Tiere und Menschen haben sich durch die Evolution langsam aus gemeinsamen Vorfahren entwickelt.
Die Erkenntnisse von Mendel ergänzten diese Theorie perfekt, denn sie warfen ein Licht darauf, wie die Erbinformationen überhaupt weitergegeben wurden. Der niederländische Botaniker Hugo De Vries verband beide Theorien miteinander, als er Mendels Arbeit erweiterte. Er fand nämlich heraus, dass die Natur manchmal spontan etwas am Erbgut verändert und Mutanten entstehen lässt, wie er sie nannte.
Diese Variationen waren das Bindeglied zwischen den Erkenntnissen von Darwin und Mendel: Bei der Übergabe der Erbinformationen kommt es ab und an zu Variationen. Die Evolution bestimmt dann darüber, welche dieser Variationen erfolgreich sind und sich durchsetzen und welche zum Scheitern verurteilt sind.