Du glaubst, du weißt, wie dein Verstand funktioniert? Dann lass dich von den folgenden Blinks überraschen. Auf der Grundlage psychologischer Forschungsergebnisse bieten sie wertvolle Einblicke in die geheimen Irrungen und Wirrungen der Blackbox zwischen unseren Ohren. Erfahre, wie du die Erkenntnisse nutzen kannst, um andere Menschen gezielt zu beeinflussen, erfolgreich zu verhandeln oder eine Million Euro in einem Fernsehquiz zu gewinnen.
Dr. Leon Windscheid wurde 1988 geboren und gewann 2015 im Alter von nur 26 Jahren als 14. Kandidat der Sendungshistorie den Hauptpreis von einer Million Euro bei „Wer wird Millionär?“ mit Moderator Günther Jauch. Er gründete schon als Schüler sein erstes Unternehmen, promovierte in Wirtschaftspsychologie und investierte das Preisgeld in die Erfüllung seines Lebenstraums: Er kaufte ein altes Schiff, das heute unter dem Namen „MS Günther“ als Eventlocation über Kanäle und Flüsse auf der Erfolgswelle schwimmt. Das Geheimnis der Psyche (2017) ist sein erstes Buch.
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Egal, ob du persönlich George Clooney attraktiv findest oder nicht: Sein Charisma und seine charmante Ausstrahlung sind legendär. Das macht ihn aber noch lange nicht zum Experten für Kaffeemaschinen. Warum kaufen dann plötzlich so viel mehr Menschen die Kapselmaschine, die er mit seinem verschmitzten Schmunzeln in einem Fernsehspot bewirbt?
Ganz einfach: Weil wir Menschen dazu neigen, Verbindungen zwischen Eigenschaften und Merkmalen zu sehen, die gar nichts miteinander zu tun haben. Der Sozialpsychologe Solomon Asch legte den Teilnehmern seines Experiments im Jahre 1946 eine fiktive Personenbeschreibung vor. Die eine Hälfte der Probanden las, Person X sei intelligent, fleißig, kompetent, besonnen, warmherzig, entscheidungsfreudig und pragmatisch. Die andere Hälfte las exakt dieselbe Beschreibung – mit einer Ausnahme: Statt „warmherzig“ stand dort „kühl“. Als die Teilnehmer anschließend angeben sollten, wie großzügig und fantasievoll sie Person X einschätzten, führte die kleine Änderung zu einem gewaltigen Unterschied: Wer zuvor „warmherzig“ gelesen hatte, vergab auch hier deutlich positivere Werte.
Psychologen bezeichnen dieses Phänomen als Halo-Effekt: Ein oder zwei strahlkräftige Argumente wie z.B. „warmherzig“ werfen ihr besonders freundliches Licht darauf, welche Eigenschaften und Attribute wir einer Person sonst noch zuschreiben. Und George Clooneys Beispiel zeigt, dass der Effekt sogar auf die Objekte abstrahlen kann, die wir mit der Person verbinden. Clooneys adretter Auftritt und sein jungenhafter Charme lassen irgendwie auch besagte Kaffeekapselmaschine elegant und sexy erscheinen.
Überhaupt stricken Menschen gerne kausale Zusammenhänge, sobald zwei Phänomene nur gleichzeitig auftreten. Als Psychologen eine statistische Korrelation zwischen aggressivem Verhalten und dem Konsum von gewalthaltigen Computerspielen feststellten, war sich die Öffentlichkeit sofort einig: Ballerspiele machen aggressiv. Dabei ist das überhaupt nicht erwiesen. Es gibt diverse andere Erklärungen für den rein zahlenmäßigen Zusammenhang. So neigen Männer häufiger zu physischer Gewalt als Frauen und spielen rein statistisch gesehen mehr Ballerspiele. Es ist also genauso wahrscheinlich, dass die Spiele gar nichts zur Aggressivität beitragen und dieser Zusammenhang keine Ursache-Wirkungs-Beziehung hat.
Wenn der Mensch mit so viel Lust und Laune Dinge verknüpft, die nichts miteinander zu tun haben, kann er nicht halb so rational verschaltet sein, wie er gerne denkt. Und es kommt noch dicker.