Das Anti-Allergie-Buch beschäftigt sich mit der Frage, warum Allergieerkrankungen in den letzten Jahrzehnten so rapide zugenommen haben. Die Autoren zeigen, wie eine Allergie entsteht und welche körperinternen Prozesse und externen Faktoren darauf einen Einfluss haben. Außerdem stellen sie neue Therapieformen und Heilungsansätze vor.
Prof. Dr. Rudolf Valenta befasst sich seit mehr als 25 Jahren mit der Allergieforschung und arbeitet mit seinem Team stetig am Fortschritt von Diagnostik und Therapie. Er lehrt an der Medizinischen Universität Wien.
Der Wissenschaftsjournalist Alwin Schönberger ist Autor verschiedener Sachbücher und Leiter des Wissenschaftsressorts beim Magazin profil.
Upgrade to Premium now and get unlimited access to the Blinkist library. Read or listen to key insights from the world’s best nonfiction.
Upgrade to PremiumThe Blinkist app gives you the key ideas from a bestselling nonfiction book in just 15 minutes. Available in bitesize text and audio, the app makes it easier than ever to find time to read.
Start free trialGet unlimited access to the most important ideas in business, investing, marketing, psychology, politics, and more. Stay ahead of the curve with recommended reading lists curated by experts.
Start free trialDas Anti-Allergie-Buch beschäftigt sich mit der Frage, warum Allergieerkrankungen in den letzten Jahrzehnten so rapide zugenommen haben. Die Autoren zeigen, wie eine Allergie entsteht und welche körperinternen Prozesse und externen Faktoren darauf einen Einfluss haben. Außerdem stellen sie neue Therapieformen und Heilungsansätze vor.
Seit wann gibt es eigentlich Allergien? So modern, wie wir vermutlich denken, sind sie gar nicht – schon vor 4.500 Jahren wurden Patienten mit chronischer Atemnot, die wohl allergische Ursprünge hatte, in China behandelt. Allerdings hat die Verbreitung der allergischen Erkrankungen immer weiter zugenommen, vor allem in den letzten Jahrzehnten. So hatten 1990 noch 9,6% der Menschen in Deutschland nach eigenen Angaben Heuschnupfen, Ende der 90er-Jahre waren es schon 14,5%.
Die Erklärung dafür liegt in unseren gewandelten Lebensumständen. Je mehr Menschen in die Städte zogen, desto mehr entfernten sie sich von der Natur. Darauf zielt auch die sogenannte Hygienehypothese ab, die die Entstehung von Allergien dadurch erklärt, dass der Körper nicht mehr mit „ausreichend“ Krankheitserregern in Kontakt kommt. Dadurch, dass die Wohn- und Lebensverhältnisse immer hygienischer wurden, hatten unsere Immunsysteme plötzlich zu wenig zu tun. Das begann mit der Einführung von WCs und gipfelt heute z.B. in antibakteriellen Müllbeuteln.
Ein unterfordertes Immunsystem neigt dazu, Abwehrreaktionen gegen eigentlich harmlose Substanzen zu entwickeln. In diese Richtung weist auch eine schwedische Studie aus dem Jahr 2015. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder in Haushalten ohne Spülmaschine durchschnittlich seltener an Allergien leiden, da sie beim Geschirrspülen in Kontakt mit Keimen kommen. Diese Keime halten ihr Immunsystem auf Trab. Zu viel Hygiene hat also durchaus auch seine Schattenseiten!
Dazu kommt, dass viele Allergiker heute polysensibilisiert sind. Das bedeutet, dass sie auf mehrere Allergene gleichzeitig reagieren. Im Volksmund ist dies als Kreuzallergie bekannt. So haben z.B. Patienten, die gegen Birkenpollen allergisch sind, oft auch Beschwerden, wenn sie Kern- oder Steinobst wie Äpfel essen. Das liegt daran, dass diese Obstsorten molekulare Ähnlichkeiten mit den Birkenpollen aufweisen. Das ist vor allem wichtig zu wissen, wenn es um die Behandlung geht, denn eine echte Nahrungsmittelallergie muss ganz anders behandelt werden als eine Kreuzallergie.
Je mehr Menschen an Allergien leiden, desto wichtiger wird es, sie zu verstehen. Was ist also eine Allergie und wodurch wird sie ausgelöst?