In zentralen Unternehmensbereichen wie Produktion, Marketing und Verkauf gilt meist die Maxime, so viele Kosten wie möglich einzusparen – und das inzwischen in nahezu jeder Branche. Die Blinks zu Ausgereizt! (2016) zeigen die Ursachen dafür auf und beschreiben, welche Folgen das Diktat der Gewinnmaximierung langfristig für Wirtschaft und Gesellschaft hat.
Kurt-Georg Scheible hat sich als erfolgreicher Unternehmer auf das Führen von Verhandlungen zwischen Geschäftspartnern spezialisiert und hält darüber regelmäßig Vorträge. Als „Erfolgsverhandler“ hat er bereits zahlreiche Zulieferer in den Verhandlungen mit großen Konzernen in der Lebensmittel- und Autoindustrie beraten. Die Kombination aus langjähriger Berufserfahrung und seinen Qualitäten als Redner machen ihn zum gefragten Experten in Sachen Verhandlung. Im Juni 2015 veröffentlichte er den Bestseller Win! Verhandeln, um zu siegen.
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Start free trialIn zentralen Unternehmensbereichen wie Produktion, Marketing und Verkauf gilt meist die Maxime, so viele Kosten wie möglich einzusparen – und das inzwischen in nahezu jeder Branche. Die Blinks zu Ausgereizt! (2016) zeigen die Ursachen dafür auf und beschreiben, welche Folgen das Diktat der Gewinnmaximierung langfristig für Wirtschaft und Gesellschaft hat.
In fast allen deutschen Unternehmen wird eisern gespart: bei den Mitarbeitergehältern, durch Stellenkürzungen oder indem Produktionskosten gesenkt werden. Der Druck, der in großen Konzernen vorherrscht, wird dabei häufig an die mittelständischen Zulieferbetriebe weitergegeben. Viele von ihnen sind schon heute am Limit.
Die Verhandlungen sind knallhart, der Preisdruck ist immens: Häufig spielt die Überlebensfähigkeit der Zulieferer gar keine Rolle mehr. Um überhaupt noch zu den aufgezwungenen Konditionen liefern zu können, schneiden sie ihre Angebote auf die Anforderungen der großen Unternehmen zu und begeben sich dadurch in extreme Abhängigkeit. Springt aber der Konzern ab, kann der spezialisierte Zulieferer kaum für andere liefern.
Vor allem die Lebensmitteldiscounter geben den Druck des gnadenlosen Wettbewerbs um die billigsten Preise mit aller Marktmacht an ihre Lieferanten weiter. Zum Beispiel hat ein Discounter einen Mineralwasserlieferanten durch aggressive Rabattforderungen in den Konkurs getrieben – und musste den Betrieb der Quelle letztlich selbst übernehmen. Denn es gab schlichtweg keine weiteren Einsparmöglichkeiten beim Rohstoff Wasser mehr. Und keinen Lieferanten, der zum geforderten Preis hätte liefern können.
Um Preise und Kosten weiter zu senken, greifen sowohl Zulieferer als auch Einkäufer zu drastischen Mitteln. Während früher noch der Handschlag galt, versuchen Einkäufer heute sogar oft noch nach Vertragsabschluss die Preise zu drücken. Daraus hat sich ein ganzer Geschäftszweig entwickelt. Sogenannte Windfall-Profit-Unternehmen suchen gezielt nach Lücken in älteren Verträgen, um dann hohe Nachforderungen zu stellen. Viele Lieferanten sehen sich in der Folge gezwungen, günstigere Subunternehmen aus dem Ausland zu beauftragen.
Die Kostenspirale dreht sich und dreht sich. Das geht sogar so weit, dass die Großkonzerne irgendwann den Zulieferer überspringen und sich direkt an den billigen Sublieferanten wenden. Dadurch aber wird der deutsche Mittelstand ausgebootet und das Know-how wandert ins Ausland ab.