Die Blinks zu Artgerecht ist nur die Freiheit (2014) erklären, warum wir unseren Umgang mit Tieren fundamental überdenken sollten. Tiere sind nicht auf der Welt, um uns zu nützen. Sie haben Gefühle und Bedürfnisse und somit den Anspruch auf bestimmte Grundrechte, die ihnen ein erfülltes Leben ermöglichen.
Hilal Sezgin ist eine türkisch-deutsche Schriftstellerin, Publizistin und Journalistin. Sie schreibt unter anderem für DIE ZEIT, die Süddeutsche Zeitung und die taz. Mit Tierrechten beschäftigt sich Sezgin nicht nur in beruflicher Hinsicht. Vor einigen Jahren zog sie aufs Land, wo sie mit glücklichen Schafen und Hühnern lebt, die nichts anderes tun müssen, als zu existieren.
Original: Artgerecht ist nur die Freiheit © 2014 C.H.Beck, München
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Start free trialDie Blinks zu Artgerecht ist nur die Freiheit (2014) erklären, warum wir unseren Umgang mit Tieren fundamental überdenken sollten. Tiere sind nicht auf der Welt, um uns zu nützen. Sie haben Gefühle und Bedürfnisse und somit den Anspruch auf bestimmte Grundrechte, die ihnen ein erfülltes Leben ermöglichen.
In der Philosophie wurde lange die Ansicht vertreten, dass Tiere komplexe, instinktgetriebene Maschinen ohne menschliche Eigenschaften seien. Die großen Philosophen der Aufklärung wie Rousseau und Kant behaupteten, dass Tiere keine Vernunft besäßen, weil sie nicht wie Menschen sprechen und denken können. Sogar in der Biologie galten Tiere lange Zeit als seelenlose Kreaturen.
So wurde in den wissenschaftlichen Disziplinen über viele Jahrhunderte hinweg ein Bild befördert, das auf einer fundamentalen Unterscheidung zwischen Mensch und Tier beruht. Wer von beiden die Krone der Schöpfung ist, stand dabei außer Frage.
Diese strikte Unterscheidung wurde in den letzten Jahrzehnten zunehmend hinterfragt, als sich herausstellte, dass Tiere erstaunlich viele „menschliche“ Eigenschaften besitzen. Die Verhaltensforschung fand heraus, dass Tiere über ein Bewusstsein verfügen, Pläne schmieden, miteinander kommunizieren und sich um andere Lebewesen sorgen. Der Verhaltensforscher Frans de Waal beobachtete zum Beispiel einen Affen, der einem verletzten Vogel half, indem er ihn in eine Baumkrone trug und dort versuchte, ihn wieder zum Fliegen zu animieren.
Die einst so massive Trennmauer zwischen Mensch und Tier bröckelt jedoch nicht nur von der einen, sondern auch von der anderen Seite: Was ist zum Beispiel mit Babys? Sie können nicht sprechen und auch ihr Bewusstsein unterscheidet sich von dem erwachsener Menschen.
Wir können Tiere zwar biologisch eindeutig vom Menschen unterscheiden, eine ethische Trennung wird jedoch immer schwieriger. Eigenschaften als ausschließlich menschlich zu begreifen, ist kaum noch möglich. Daraus folgt, dass wir unseren Umgang mit Tieren überdenken müssen.