In Arm und Reich zeigt Jared Diamond, dass die ungerechte Verteilung von Wohlstand und Macht auf der Welt nicht durch Charaktereigenschaften der Völker, sondern durch verschiedene Umweltfaktoren begründet ist. Mit Fallstudien, statistischen Analysen und Schlussfolgerungen widerlegt er Theorien, die rassistische Erklärungen für die Ungleichheit liefern.
Der US-Amerikaner Jared Diamond ist Evolutionsbiologe, Physiologe und Biogeograf. Er ist dafür bekannt, dass er verschiedene wissenschaftliche Disziplinen schlüssig miteinander verbindet und seine Ergebnisse in erfolgreichen populärwissenschaftlichen Sachbüchern veröffentlicht. Für Arm und Reich wurde er mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Heute ist er Professor für Geografie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles.
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Die Geschichte der Menschheit ist von zahlreichen Konflikten bestimmt. Von kleineren Auseinandersetzungen wie der Konkurrenz um bestimmte Ressourcen bis hin zu ausgewachsenen Weltkriegen sind es sehr oft Konflikte, die über das Schicksal einer Gesellschaft entscheiden. Und wer gewinnt dabei? Meistens die Zivilisation, die technisch fortschrittlicher und zentralisierter ist.
Warum die Technik dabei eine so große Rolle spielt, ist offensichtlich: Gegen eine Atombombe haben Tausende von mutigen Kriegern mit Pfeil und Bogen keine Chance. Schon eine viel kleinere technologische Überlegenheit kann einen Konflikt entscheiden. Die spanischen Eroberer griffen das Inka-Reich z.B. in hundertfacher Unterzahl an. Doch da sie über stählerne Waffen und Rüstungen verfügten, waren sie den Inka-Kriegern mit ihren Steinwaffen und der durchlässigen Bekleidung weit überlegen.
Die bessere Bewaffnung der Spanier war nur ein Aspekt ihrer allgemeinen technologischen Überlegenheit. Sie verfügten auch über Schiffe, die den Ozean überqueren konnten, über Navigationstechnologie und die Möglichkeit, detaillierte Berichte ihrer militärischen Erfolge in Übersee nach Hause zu schicken. Die Inkas hatten nichts von alledem und waren daher allgemein im Nachteil, denn das Niveau der technischen Entwicklung bestimmt darüber, wie wettbewerbsfähig eine Gesellschaft ist – sowohl wirtschaftlich als auch hinsichtlich ihrer Chancen in Konflikten.
Ein anderer wichtiger Punkt ist der Grad der Zentralisierung einer Gesellschaft. Sie ist die Grundlage für viele große Veränderungen, die eine Zivilisation voranbringen: Ob es darum geht, eine Armee auszuheben und zu unterhalten, eine Flotte zu finanzieren oder einfach nur die Grenzen des Territoriums zu bewachen – all das funktioniert mit einem kompakten Machtzentrum viel besser. Nur logisch, dass zentralisierte Gesellschaften daher oft als Sieger aus Konflikten mit weniger gut koordinierten Zivilisationen hervorgehen.