Die Blinks zu Am Beispiel der Gabel (2004) untersuchen die Kulturgeschichte, Anthropologie und Technologie des Kochens und Essens. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Abhandlung darüber, wie sich unsere verschiedenen Küchenutensilien und Kochtechniken entwickelt haben und welchen großen Einfluss sie auf unsere Kultur, Wahrnehmung und unser Konsumverhalten nehmen.
Bee Wilson ist eine britische Historikerin, die ihren Lebensunterhalt damit verdient, Artikel und Bücher über das Kochen und Essen zu schreiben. So stammt zum Beispiel die wöchentliche Kolumne „The Kitchen Thinker“ im Sunday Telegraph aus ihrer Feder. 2004, 2008 und 2009 wurde sie zum „Food Writer of the Year“ gewählt.
Upgrade to Premium now and get unlimited access to the Blinkist library. Read or listen to key insights from the world’s best nonfiction.
Upgrade to PremiumThe Blinkist app gives you the key ideas from a bestselling nonfiction book in just 15 minutes. Available in bitesize text and audio, the app makes it easier than ever to find time to read.
Start free trialGet unlimited access to the most important ideas in business, investing, marketing, psychology, politics, and more. Stay ahead of the curve with recommended reading lists curated by experts.
Start free trialDie Blinks zu Am Beispiel der Gabel (2004) untersuchen die Kulturgeschichte, Anthropologie und Technologie des Kochens und Essens. Das Ergebnis ist eine unterhaltsame Abhandlung darüber, wie sich unsere verschiedenen Küchenutensilien und Kochtechniken entwickelt haben und welchen großen Einfluss sie auf unsere Kultur, Wahrnehmung und unser Konsumverhalten nehmen.
Die archäologischen Museen sind voll von Keilen, Pfeilspitzen und vor allem Messern aus der Steinzeit. Kein Wunder: Das Messer ist eines der ältesten Küchengeräte der Welt. Überraschend ist allerdings, wie alt sie sind: nämlich sogar noch ein bisschen älter als die Menschheit!
Das Schneiden mit messerförmigen Steinen ist auch bei verschiedenen Affenarten wie etwa Schimpansen verbreitet. Doch natürlich brauchten unsere findigen Vorfahren nicht lange, um die ersten eigenen Messer herzustellen, anstatt darauf zu warten, dass sie zufällig messerförmige Steine fanden. Archäologen schätzen, dass die ersten von Menschen angefertigten Messer ungefähr 2,6 Millionen Jahre alt sind – stolze 2,5 Millionen Jahre älter als der erste Topf.
Dabei wurden Messer natürlich nicht nur zum Schneiden von Nahrung, sondern auch zum Kampf genutzt. Aufgrund dieser vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten waren für unsere Vorfahren lange Zeit so wichtig, dass es zum Beispiel im Mittelalter üblich war, ständig ein eigenes Messer mit sich herumzutragen. Das änderte sich erst im 17. Jahrhundert, als es langsam gängiger wurde, Messer und Gabeln auf den gedeckten Tisch zu legen. Zu dieser Zeit entwickelten sich auch unterschiedlich scharfe Messerarten: sehr scharfe für die Verteidigung und das Kochen sowie weniger scharfe – und damit auch weniger gefährliche – für das Essen am Tisch.
Doch Messer haben nicht nur unsere Kultur beeinflusst, sondern auch unsere Anatomie: Früher waren die Kiefer der Menschen so gestellt, dass ihre Schneidezähne genau aufeinandertrafen. Heute ist ein kleiner Überbiss bei uns die Regel. Vermutlich kommt das daher, dass wir schon so lange Zeit unser Fleisch nicht mehr mit den Zähnen auseinanderreißen müssen, sondern es komfortabel in kleine Stücke zerschneiden können.