Alles im Kopf behalten Book Summary - Alles im Kopf behalten Book explained in key points

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Alles im Kopf behalten summary

Name: Alles im Kopf behalten
Rating: 3.9 (261 reviews)
Author: Joshua Foer

Joshua Foer

Mit lockerem Hirnjogging zur Gedächtnismeisterschaft

3.9 (261 ratings)

23 mins

Topics

Mental Health Learning

Table of Contents

Alles im Kopf behalten
Summary of 10 key ideas

Audio & text in the Blinkist app

Key idea 1 of 10

Was drin ist für dich: Die Kunst des Memorierens erlernen.

Wer war nochmal der Bekannte von neulich, der dir ein Praktikum angeboten hat? Wie lautet die Telefonnummer deines besten Freundes? Und was gab es gestern nochmal zum Mittag? Geht dir deine Vergesslichkeit manchmal auch so auf die Nerven?

Dann lies diese Blinks und vergiss nie wieder einen Namen, eine Telefonnummer oder andere Fakten. Merke dir selbst komplizierteste Inhalte und avanciere zum Gedächtnismeister. Diese Blinks zeigen dir die Techniken, mit denen das gelingt.

Finde außerdem heraus,

was Computer und Smartphones mit den Ängsten großer Philosophen wie Sokrates zu tun haben,
warum die Kunst des Memorierens allmählich in Vergessenheit gerät, obwohl ihr früher eine so große Bedeutung zukam, und
warum es wichtig ist, unsere Kinder in dieser Kunst zu unterrichten.

Alles eine Frage der Übung: Ein gutes Gedächtnis ist schulbar.

Jeder beneidet Menschen mit überragendem Erinnerungsvermögen. Wer wäre nicht gerne ein solcher Gedächtniskünstler? Doch wir alle können unsere Mneme – also unsere Erinnerungsfähigkeit – schulen und unser Gedächtnis auf Vordermann bringen. Eine herausragende mnestische Leistung ist vor allem eine Frage der richtigen Technik.

Dies bewiesen die Psychologen K. Anders Ericsson und Bill Chase mit folgendem Experiment: Ein durchschnittlicher Studierender trainierte das Wiedergeben von Zahlenreihen. Anfangs konnte er sich nur bis zu sieben Zahlen in seiner „Phonologischen Schleife“, einem Art Kurzzeitspeicher im menschlichen Gehirn, merken. Nach 250 Übungsstunden hatte er seine Erinnerungskapazität allerdings auf das Zehnfache gesteigert.

Auch Großmeister des Schachs sind für ihre unglaublichen Gedächtnisleistungen bekannt. Steckt Genie oder Übung hinter diesen Glanzleistungen? Diese Frage stellten sich russische Wissenschaftler in den 1920er-Jahren und untersuchten die allgemeinen kognitiven Fähigkeiten solcher Großmeister. Das erstaunliche Ergebnis: Trotz ihrer herausragenden Leistungen auf dem Schachbrett erzielten die Spieler nur durchschnittliche Ergebnisse in den Tests des Experiments.

Wie sich der Erfolg der Schachspieler dennoch erklären lässt, fand in den 1940er-Jahren ein niederländischer Psychologe heraus. Er stellte fest, dass erfahrene Spieler über ein „Schach-Gedächtnis“ verfügen, das ihre Wahrnehmung vom Schachbrett entscheidend prägt. Die Großmeister sehen nicht ein aus 64 Quadraten bestehendes Spielfeld und auch nicht die Position der einzelnen Figuren, sondern bestimmte Muster, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Im Verlauf ihrer Karriere schärfen sie ihren Blick für diese Muster und können sich diese blitzschnell einprägen. Ihre allgemeine Gedächtnisleistung bleibt davon jedoch weitgehend unbeeinflusst.

Auch wenn wir diese also für jedes Gebiet einzeln trainieren müssen: Unsere Gedächtnisleistung ist nicht determiniert – mit zunehmender Expertise auf einem bestimmten Gebiet steigt auch unser Erinnerungsvermögen in diesem Bereich.

Die Technik macht’s: Wir können uns mehr merken, wenn wir Informationen richtig abspeichern.

Kannst du dir gut Zahlen merken? Dann wiederhole folgende Zahlenreihe, nachdem du sie einmal gelesen hast: 2412200001012001. Keine Sorge, wenn das nicht auf Anhieb klappt. Damit bist du nicht allein, denn die meisten Menschen können sich nur etwa fünf bis neun Ziffern auf einmal einprägen. Folglich übersteigt obige Zahlenreihe die Spanne unseres Kurzzeitgedächtnisses.

Mithilfe eines einfachen Tricks können wir uns die lange Zahlenreihe dennoch merken und somit unsere Gedächtnisspanne erweitern: Wenn wir die Ziffernfolge in einzelne, für uns sinnhafte und folglich gut zu behaltende Abschnitte zerlegen, z.B. Datumsangaben wie 24.12. 2000 und 01.01. 2001, werden die Zahlen gleich viel einprägsamer. Dieses Phänomen der Zerlegung eines Informationsgeflechts in größere, leichter zu merkende Informationsbündel nennt man Chunking.

Wir können uns an Dinge erinnern, denen wir uns nicht bewusst sind.

Unser Leben erscheint uns rückblickend als die Summe unserer Erinnerungen, denn ohne sie wäre unser Leben lediglich der aktuelle Augenblick. Dennoch gibt es Menschen, die ohne Erinnerungen leben. Ein berühmter Fall war der ehemalige Labortechniker E.P., der aufgrund einer Schädigung seines Temporallappens sein Erinnerungsvermögen eingebüßt hatte. Dabei litt der Patient sowohl an anterograder als auch retrograder Amnesie, d.h. er konnte sich weder neue Erfahrungen einprägen, noch sich an Geschehnisse erinnern, die vor dem Beginn der Erkrankung lagen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten jedoch, dass sich E.P. unbewusst Informationen merkte, auf die er durch die erworbene Schädigung aber nicht mehr zugreifen konnte.

Diesen erstaunlichen Befund lieferte ein Experiment von Gedächtnisforscher Larry Squire, der amnestischen Patienten wie E.P. eine Liste mit 24 Wörtern präsentierte. Nach nur wenigen Minuten verloren die Patienten jegliche Erinnerung an die Wörter, vergaßen sogar, dass die Übung jemals stattgefunden hatte. Anschließend erschienen 48 Wörter auf einem Computer-Bildschirm, wovon die Hälfte die zuvor gezeigten Wörter waren. Jedes Wort wurde 25 Millisekunden lang eingeblendet, sodass die Patienten nur manche, aber nicht alle, mit dem Auge wahrnehmen konnten. Die Patienten wurden gebeten, die eingeblendeten Wörter laut vorzulesen. Dies gelang ihnen wesentlich besser mit den Wörtern, die sie bereits zuvor gesehen hatten. Der Schluss liegt nahe: Diese Wörter hatten sich in ihrem Unbewussten festgesetzt, obwohl die Patienten sich aktiv nicht erinnern konnten.

Gutes Erinnerungsvermögen war von unschätzbarem Wert in der Antike.

Egal, ob es um ein Gedicht oder historische Daten und Fakten geht: Sie auswendig zu lernen, erscheint uns heute überflüssig. Warum sich die Mühe machen, wenn sie online so leicht abrufbar sind? In Zeiten und in Gesellschaften, in denen Informationen nicht so einfach abrufbar waren, kam menschlichem Erinnerungsvermögen hingegen ein unermesslicher Wert zu.

In Gesellschaften, in denen nur wenige Menschen lesen und schreiben konnten, sorgten professionelle Erinnerungshüter dafür, dass traditionelles Wissen weitergegeben und das kulturelle Erbe bewahrt wurde. Im antiken Griechenland verbreiteten beispielsweise Sänger die Mythen von den Göttern. Auf diesem Wege überlebten klassische Erzählungen wie Homers Odyssee viele Generationen bis sie schließlich verschriftlicht wurden.

Die Kunst des Erinnerns verlor mit Aufkommen des Buchdrucks an Bedeutung.

In der Antike war ein gutes Erinnerungsvermögen eine äußerst geschätzte Eigenschaft – heutzutage können sich jedoch nur wenige Menschen eines ausgezeichneten Gedächtnisses rühmen. Das hängt mit dem schwindenden Wert zusammen, der unserem Gedächtnis seit der Verbreitung der Schrift zukommt.

Bevor es Bücher gab, dienten Schriftrollen als Bewahrer von bekannten Fakten und Informationen. 200 v. Chr. gab es noch keine Interpunktion, die Wörter flossen in einem scheinbar unendlichen Wortschwall ineinander, ohne dass Satzzeichen oder Wortabstände sie voneinander trennten. Das las sich natürlich schlecht, wenn man den Text nicht bereits kannte, und diente vielmehr als Erinnerungsstütze für einen bereits auswendig gelernten Inhalt.

Gedächtnistraining steigert den schulischen Erfolg, steht aber auf keinem Lehrplan.

Warum sollten wir unser Gedächtnis trainieren, wenn wir Informationen so leicht im Internet nachschlagen oder mithilfe unseres Smartphones abrufen können? Weil uns ein gutes Gedächtnis in unserer beruflichen Laufbahn hilft.

Der amerikanische Lehrer Raemon Matthews unterrichtet an einer High School im Problembezirk South Bronx in New York. Jedes Jahr wählt er zehn talentierte, aus prekären sozioökonomischen Verhältnissen stammende Schüler aus, um sie in der Kunst des Erinnerns zu schulen. Diese Schüler verbessern anschließend nicht nur ihre Merkfähigkeit, sondern auch ihre schulischen Leistungen. Jeder von ihnen besteht den Abschlusstest mit Bestnoten, und das in einem sozialen Umfeld, in dem die Hälfte der Kinder nicht einmal die Graduate High School abschließt.

Herr Müller in der Mühle: Merke dir Namen, indem du sie in einprägsame Bilder verwandelst.

Stell dir vor, du bist auf einer Party, auf der du fast niemanden kennst. Eine Flut neuer Namen überwältigt dich und du kannst sie dir kaum alle merken – es sei denn, du findest eine Möglichkeit, diese abstrakten Namen in ein Bild zu verwandeln, das im Kopf hängen bleibt.

Das sogenannte Bäcker-Becker-Paradox verdeutlicht die menschliche Fähigkeit, sich gut Fakten zu merken, die wir mit bestimmten Bildern assoziieren können. Im Rahmen einer Untersuchung wurde zwei Versuchsteilnehmern dasselbe Foto gezeigt. Dem einen Versuchsteilnehmer wurde mitgeteilt, der Nachname des darauf abgebildeten Mannes sei Becker; dem anderen wurde gesagt, der Fotografierte sei Bäcker von Beruf. Als die Wissenschaftler den beiden Versuchsteilnehmern Wochen später die Bilder erneut zeigten und sie nach dem Namen bzw. Beruf des Mannes fragten, konnte der Beruf problemlos in Erinnerung gerufen werden, wohingegen der Name vergessen blieb.

Mehr als nur Wörter: Beim Memorieren hilft es, Texte mit Emotionen und Bildern aufzuladen.

Wie schön wäre es, wenn du unter einem sternenübersäten Nachthimmel in den Armen einer geliebten Person liegen und in diesem Moment dein Lieblingsgedicht rezitieren könntest, um dem Moment das i-Tüpfelchen aufzusetzen. Nur schade, dass du dir das Gedicht nie merken kannst? Nicht nur in romantischen Belangen ist es manchmal wichtig und hilfreich, ein Gedicht oder einen Text auswendig zu kennen. Haben wir das wirklich komplett verlernt? Du kannst diese Fähigkeit wiedererwerben, indem du den Text in deinem Kopf mit Zusatzinformationen anreicherst.

Beim Memorieren ganzer Textseiten hilft es, sich ein persönliches Alphabet an Bildern zuzulegen, so wie es Gunther Karsten, ein berühmter deutscher Gedächtniskünstler, benutzt. Für das Wort „und“ z.B. stellt er sich einen Kreis vor, da sich „und“ auf „rund“ reimt. Das Satzende assoziiert er hingegen mit einem Nagel, den er an der entsprechenden Textstelle einschlägt. So nimmt er Texten und Gedichten das Abstrakte, das sie so wenig einprägsam macht.

Verbinde Erinnerungen mit wohlbekannten Orten und Wegen.

Nun weißt du, wie du abstraktem Wissen eine einprägsame Form verleihen kannst. Aber wie speicherst du dieses Wissen langfristig so ab, dass du es nach Belieben reaktivieren kannst?

Die Loci-Methode ist eine hilfreiche Technik zur effektiven Abspeicherung. Sie geht so: Du ordnest Inhalten einen bestimmten Platz entlang eines wohlbekannten Weges zu und machst es dir zunutze, dass sich dein Gehirn Räume und Wege besonders gut merken kann.

Zusammenfassung

Du musst nicht hochbegabt und kein Gelehrter sein, um ein ausgezeichnetes Gedächtnis zu haben. Die richtige Technik und ein wenig Übung bringen dein Erinnerungsvermögen schnell wieder auf Trab. Unser Gehirn merkt sich Dinge, die mit Bildern und Emotionen assoziiert werden, besonders gut – mache dir das beim Memorieren von Namen und Texten zunutze.

Was du konkret umsetzen kannst:

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What is Alles im Kopf behalten about?

In diesem Buch schildert Joshua Foer seinen Aufstieg zum Gedächtnis-Champion. Alles im Kopf behalten erklärt, wie sich unser Gehirn Dinge merkt und warum unser Erinnerungsvermögen schlechter als das unserer Vorfahren ist. Es beschreibt außerdem, wie wir unsere Merkfähigkeit mithilfe einfacher Techniken verbessern und großartige Gedächtnisleistungen erzielen können.

Who should read Alles im Kopf behalten?

Jeder, der sich ein besseres Namensgedächtnis wünscht
Jeder, der nie wieder die Handynummer seines Ehepartners oder seiner engsten Freunde vergessen will
Jeder, der sein Gedächtnis ein bisschen fordern möchte

About the Author

Joshua Foer arbeitet als freier Journalist und schreibt primär wissenschaftliche Artikel. Seine Beiträge wurden unter anderem in der New York Times, der Slate, in The Nation und in der Washington Post veröffentlicht. Während seiner Recherchen für dieses Buch trainierte er ein Jahr lang seine Gedächtnisleistung und gewann im Anschluss 2006 die USA Memory Championship. Er stellte außerdem einen neuen Rekord auf, indem er sich in weniger als zwei Minuten die Abfolge von 52 Spielkarten merkte.

Categories with Alles im Kopf behalten

Science Psychology

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